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Lektoren-Jahrestagung - Turin 20.-23.Sept. 2007




In den vergangenen Jahren ist es ein wenig Tradition geworden, die Tagung außer mit einer Autorenlesung auch mit einem interessanten Ausflug oder Besichtigungsprogramm abzurunden. Obwohl die Umgebung der Stadt unzählige kulturell äußerst interessante Ausflugsziele zu bieten hat,  schien es uns jedoch naheliegender, in kontrastiver Anlehnung an das Thema „Wandel“ den Tagungsort selbst – also Turin und seine „Lebensart“ – zum Gegenstand des Rahmenprogramms zu machen.  Um in unterhaltsamer Weise und in Eigeninitiative entdecken zu können, was für die Stadt Turin "Wandel" bedeutet und bedeutet hat, haben wir auf ein festes Programm verzichtet, um stattdessen mehr Zeit  zum touristischen Eintauchen und zum herumschweifenden Entdecken der Stadt und ihrer atmosphärischen Eigenarten zu lassen.

An zwei Abenden und einem Vormittag kann man das Leben einer fremden Stadt – dazu noch als Tourist – natürlich nur sehr oberflächlich kennen lernen, und außerdem nur in Momentaufnahmen. Der Einblick in die verschieden Wandlungsprozesse in der Stadt kann und soll deshalb nur sehr exemplarisch geschehen, und zwar in drei Schritten:


Fensterverkauf in der Eisdiele
Eventuell auch Rahmenprogramm:
Gianduja-Eis mit Schlagsahne


Freitagabend: Eintauchen

Wir haben bewusst einen Abend zum zwanglosen Eintauchen und Entdecken der Stadt frei gelassen. Bei einem Spaziergang durch die verschiedenen Viertel der Altstadt, durch die Arkadengänge der belebten Flanierstraßen und über die historischen Plätze, bei einem Besuch in einem historischen Café, oder einem jungen Szenelokal, einem der in Mode gekommenen Wein- oder Bierstuben, kann man sicher viel über die Atmosphäre Turins erfahren und gleichzeitig auch  nach Anhaltspunkten für Typisches suchen.
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Kneipenbummel im Quadrilatero
Nachtleben im Quadrilatero Romano

Samstagabend: Besichtigung des Filmmuseums
in der Mole Antonelliana

Die Mole Antonelliana ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern beherbergt auch eines der wichtigsten Film- und Kinomuseen der Welt. Nicht nur die außergewöhnliche Architektur des Gebäudes und der unvergleichliche Blick von der Aussichtsplattform machen sie sehenswert, ein Besuch des Museum führt in eine ganz außergewöhnliche Dimension, in der nicht nur das „Spektakel“ Kino von allen seinen technischen, historischen und ästhetischen Aspekten her beleuchtet wird, es zeigt exemplarisch auch – sowohl an der Geschichte des Gebäudes selbst, wie in  den gezeigten Ausstellungsstücken und Filmausschnitten – welche „Formen“ Wandlungsprozesse annehmen können.
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Filmvorführung in der Mole
Filmvorführung in der großen "Tempel"-Halle der Mole

Sonntagvormittag: Stadtführung

Das Wahrnehmbare an Wandlungsprozesse gerinnt gewöhnlich zu „Formen“, die zu Bedeutungsträgern von „Zeitgeist“ werden, aber mit wachsender historischer (oder auch geographischer) Distanz ‑ ähnlich wie bei den Wörtern einer Sprache – ihre kommunikative Unmittelbarkeit verlieren. Sie sind dann zwar irgendwie ganz selbstverständlich in unserem Alltagsleben vorhanden, aber das was sie eigentlich repräsentieren ‑ d.h. bedeuten ‑ muss erst wieder in (bisweilen mühsamer) sinnbildender Arbeit bewusst gemacht werden. In diesem Sinn sind es „Formen“ einer uns fremd gewordenen Welt, einer anderen Kultur.

Anschaulich wird dieses Phänomen beispielsweise, wenn wir uns die „historischen“ Gebäude, Plätze oder Straßen einer Stadt anschauen. Sie sind in einem anderen kulturellen Kontext entstanden, in dem unser Leben zwar irgendwie verwurzelt, der uns aber dennoch gewöhnlich fremd ist.

Turin – das ist vor allem auch barocke Residenzstadt. Nachdem die Savoyer nicht mehr nur Fürsten und Könige eines Territorialstaates (Sardinien-Piemont), sondern des italienischen Nationalstaates geworden waren, hat Turin seine Hauptstadtfunktion nach vier Jahre 1864 (siehe Zeittafel) zunächst an Florenz und dann 1870 an Rom abgeben müssen. Aber vielleicht gerade wegen dieses Abbruchs des Wandlungsprozesses 'Hauptstadt werden' hat die Stadt bestimmte Wesenzüge dieser Zeit behalten, und das macht sie für die Architektur und Urbanistik jener Epoche so idealtypisch (vgl. z.B. dtv-Atlas zur Baukunde, 1981, Bd.2, S.435). Das heißt nicht, das Turin diesen Ruf nicht schon während des 17. und 18. Jahrhunderts gehabt hätte, wovon uns der Enzyklopädist Johann Heinrich Zedler in seinem Universallexicon von 1745 anschaulich Bericht gibt.

Auf unserem historischen Stadtspaziergang am Sonntagmorgen wollen wir nun ein wenig in diese barocke Welt eintauchen und in architektonischen „Formen“ suchen, wie sich kultureller Wandel vollziehen kann.

Mehr zum Thema „Barockstadt Turin“:
Stadtführung
Stadtplanung des Absolutismus
Turin 1745 (Text aus Zedlers Universallexicon)
Zeittafel zur Stadtgeschichte Turins

Externe Links:
Torino+Piemonte
  (de.)
Piemontefeel.it     (de.)
Turismo Torino  (it.)
auch auf deutsch (in Arbeit, aber schon einsehbar)
Turins Geschichte (it.)
Torino Plus (Informationen über Stadt und Kultur, it.)
Region Piemont  (de.)
Das Barock Turin    (de.)
Barockstadt Turin   (it.)
Architektur in Turin   (it.)
Turin - Stadt im Wandel   (it.)




 

Palazzo Madamma
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